Interview-Reihe: Johannes stellt sich vor

Heute geht der zweite Teil unserer Blogger-Reihe weiter. Dieses Mal mit Johannes. Er betreibt den Blog denkfabrik.rocks.

  1. Stelle dich und deinen Blog doch einmal kurz vor!
    Ich heiße Johannes, komme aus dem schönen Österreich, bin 28 Jahre alt und arbeite gerade an der Gründung einer Werbeagentur. Seit Februar 2016 schreibe ich auf „denkfabrik.rocks“ über das Thema „Finanzen“ und dem langfristigen Vermögensaufbau. Die Beiträge sollen es anderen Menschen vor allem ermöglichen, einfach, schnell und unterhaltsam in das Thema einzusteigen.
  2. Für wen ist dein Blog besonders interessant?
    Der Blog ist speziell für zwei Gruppen interessant. Personen, die sich grundlegend und weiterführend über das Thema Finanzen informieren wollen, finden ausführliche und einfache Erklärungsartikel (wie beispielsweise einen umfassenden Guide wie man mit dem Investieren beginnen kann)  sowie fortlaufend „good to know“ Beiträge. Damit können sie schnell in das Thema einsteigen und sich mit Finanzen und dem individuellen Vermögensaufbau auseinandersetzen. Fortgeschrittene dürfen sich über neue Informationen rund um Finanzthemen freuen und ihre persönlichen Erfahrungen mit meinen vergleichen.
  3. Wie bist du dazu gekommen, dich intensiv mit Finanzen zu beschäftigen?
    Alles begann, als ich mich dazu entschloss ein Studium zu beginnen. Aber beginnen wir am Anfang. Ich musste vorher meine Matura – in Deutschland Abi – nachholen und war quasi pleite. Ich hatte mir nach meiner Ausbildung kaum etwas angespart und viel Geld für Technikspielereien ausgegeben. Das konnte nicht so weiter gehen. Meine innere Stimme sagte mir, dass ich etwas für das Studium ansparen musste. Arbeiten – Schule – lernen – arbeiten – Schule – lernen. Das war damals quasi mein Tagesablauf. Anstrengend, aber es zahlte sich aus. Am Ende hatte ich die Matura und gleichzeitig einiges an Geld in der Tasche. Dann folgte ein Haushaltsbuch um die eigenen Finanzen genauer im Blick zu behalten. Glücklicherweise kam ich durch Finanzvideos auf Youtube auf die Idee, dass ich viel mehr mit meinem Geld machen könnte, als es einfach nur rumliegen zu lassen. Nach einiger Zeit der Informationsbeschaffung wagte ich den großen Schritt an die Börse. Mittlerweile bin ich als Investor breit aufgestellt und die Beschäftigung mit Finanzen ist mehr als eine Gewohnheit geworden. Zusammenfassend war es die eigene finanzielle Situation, externe Informationen und vor allem eine neue, verantwortungsvolle Perspektive auf das Thema Geld.
  4. Aller Anfang ist schwer: Wie hast du damals begonnen, deine Finanzen zu organisieren?
    Nachdem das Bewusstsein für die eigenen Finanzen da war, war das ein sehr strategischer Vorgang. Zuerst nahm ich meine Konten unter die Lupe und sammelte alle Daten in einer Excel-Liste, die einem klassischen Haushaltsbuch entsprach. Dann erweiterte sich die Liste um monatliche Barausgaben, die am Smartphone notiert wurden. Damit war komplett nachvollziehbar wie viel und vor allem für was ich Geld ausgab.
  5. Wie wichtig findest du es, dass sich jedermann einen Überblick über seine eigenen Finanzen verschafft und welche Tipps hast du parat?
    Sehr wichtig! Es ist unerlässlich, die Einnahmen und Ausgaben im Blick zu haben, um beispielsweise nicht plötzlich von unerwarteten Zahlungen überrascht zu werden. Außerdem verliert der Spruch „Ich bin schon wieder im Minus“ an Bedeutung, weil gerade durch die Beschäftigung mit den eigenen Finanzen der Fokus auf einem ausgeglichenen Budget liegt. Zudem ermöglicht der Überblick eine völlig neue Finanzplanung. Ein Teil des monatlichen Einnahmeüberschusses kann in jeglicher Form gespart werden, sei es langfristig, mittelfristig oder für ein bestimmtes kurzfristiges Ziel.Ich kann vor allem ans Herz legen die Basisarbeit gut zu machen. Konkret bedeutet das:
  1. Check dein Girokonto und notiere dir deine Einnahmen und Ausgaben.
  2. Tracke deine täglichen Barausgaben für mindestens einen Monat
  3. Erstelle mit diesen Daten ein Haushaltsbuch (App, Excel)
  4. Stelle dir folgende Fragen:
    1. Gebe ich mehr aus als ich einnehme?
    2. Wenn meine Einnahmen überwiegen, kann ich einen Teil davon zurücklegen? Am besten monatlich einen fixen Betrag festlegen und zum Beispiel auf ein Tagesgeldkonto oä. einzahlen.
    3. Welche wiederholenden Kosten sind vorhanden (Miete, Versicherungen, Handyvertrag, Netflix, Spotify usw.)? Sind diese Verträge noch aktuell? Nutze ich diese Angebote? Damit bekommt man zusätzlich einen Überblick, welcher Betrag fix auf die Seite gelegt werden muss.
    4. Was sind meine größten Ausgabeposten? Warum? Ist das notwendig?Wie man sieht kommt man von einer Frage in verschiedene Unterthemen. Aus den wiederholenden Kosten ergibt sich beispielsweise zwingend die Frage, ob diese Ausgaben eigentlich noch relevant sind. Beispielsweise sprach ich letztens mit einem Bekannten, der durch diese Vorgehensweise auf ein Abo aufmerksam wurde, das „so nebenbei“ lief, ohne genutzt zu werden. Gesagt, getan, gekündigt. Und schon waren 50€ mehr in der Tasche.

      Teilweise klingt dieses „Kosten-Assessment“ vielleicht so, als sei jede Ausgabe ein Problem. Natürlich nicht! Das Leben ist mehr als ein reines Zahlenspiel. Man soll sich auch etwas gönnen und nicht wie der Teufel das Weihwasser jegliche Ausgaben scheuen.

  1. Was hältst du von Haushaltsbuch-Apps? Und wie gefällt dir MoneyControl?
    Haushaltsbuch-Apps sind eine super Sache, weil die Erfassung von Ausgaben in Sekundenschnelle erledigt ist. Das ist gerade am Anfang ein immenser Vorteil, weil nicht jeder spät am Abend Lust hat, alle Ausgaben in einem herkömmlichen Programm nachzutragen.MoneyControl macht das sehr gut. Die Ausgaben können schnell eingetragen und auch Kategorien wie beispielsweise „Gesundheit“ zugewiesen werden. Das ist für eine genauere Auswertung wichtig. Eine visuelle Darstellung gibt es auch. Spannend finde ich den Reiter „Berichte“. Hier spielt die App ihre Stärken aus, weil wirklich bis ins kleinste Detail die Finanzsituation analysiert werden kann. Limits für die einzelnen Kategorien wären noch nice to have, aber ohne geht’s auch. Allgemein ist durch die verschiedenen Anpassungsmöglichkeiten die Funktionalität sehr hoch. Die App ist intuitiv benutzbar, was den Einstieg erleichtert. Mir gefällt die App und ich würde sie weiterempfehlen.
  1. Würdest du anderen empfehlen, ein Haushaltsbuch zu führen?
    Auf jeden Fall. Wie schon erwähnt ist das Haushaltsbuch die Basis für alle weiteren Schritte der Finanzplanung.
  2. Welche anderen Hilfsmittel würdest du anderen empfehlen, um langfristig Ordnung in ihre Finanzen zu bringen?
    Klassische Ordner. Ja ich weiß, schon wieder so eine trockene Tätigkeit – Papier sammeln. Aber es hilft (leider) wirklich. Das schafft Überblick und du hast mit einem Handgriff alle relevanten Unterlagen und Verträge zur Hand.
  1. Was sind deine finanziellen Ziele – sagen wir mal – für die kommenden fünf Jahren?
    Mittelfristig ist ebenso wie langfristig ein Ziel die Dividendeneinnahmen bzw. die sogenannten „passiven Einkommen“ regelmäßig zu erhöhen. Zusätzlich wird neben den persönlichen Zielen das allgemeine Agenturziel im Vordergrund stehen, mittelfristig über eine gewisse Umsatzschwelle zu kommen.
  1. Wie motivierst du dich, immer am Ball zu bleiben?
    Die Motivation kommt von der Gewohnheit, aber auch den Erfolgen. Das „Spiel mit den Zahlen“, das Investieren und all die anderen finanziellen Tätigkeiten sind zur Gewohnheit geworden und machen einfach Spaß. Man könnte auch „Routine mit gewissen Vorzügen“ dazu sagen. Speziell kleine Erfolge sind wichtig, um regelmäßig neue Motivationsschübe zu erhalten. Generell bin ich aber der Meinung, dass man Dingen nachgehen sollte, die einem persönlich wichtig sind. Dann kommt die Motivation von alleine.

 

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