Interview-Reihe: Der Hobbyinvestor stellt sich vor

Wir starten heute unsere Interview-Reihe mit spannenden Bloggern aus der Finanzwelt. Den Anfang macht Sebastian. Er betreibt den Blog Hobbyinvestor.de.

Stelle dich und deinen Blog doch einmal kurz vor!

Hallo, vielen Dank für Einladung zu diesem Interview. Mein Name ist Sebastian, ich bin 36 Jahre alt, verheiratet und habe zwei kleine Jungs. Mein Blog Hobbyinvestor.de dreht sich um meine zwei interessantesten Investmentthemen. Das eine sind die P2P Kredite und das andere ist Immobilien Crowdinvesting. Beides noch recht junge Anlageformen, die ein hohes Risiko haben aber dafür auch eine sehr hohe Rendite ermöglichen. Ich bin fest davon überzeugt, dass sich diese Finanzierungsformen langfristig durchsetzen werden.

Zudem behandle ich das Thema „Geld sparen / Vermögensaufbau“, weil es sehr vielfältig ist und jeder andere Wege und Möglichkeiten findet. Seit kurzen habe ich einen Crowdinvesting und P2P Kredite Plattform Vergleich Crowdbird.de gestartet. Hier stehen die Anbieter im Vordergrund, so dass sich Interessierte umfassend informieren können.

Für wen ist dein Blog besonders interessant?

Für alle Anleger, die sich für die Themen Crowdinvesting und P2P Kredite interessieren. Ich berichte von meinen Investments, teste einige Plattformen und erkläre Abläufe und Begrifflichkeiten. Mit wenigen Mausklicks investiere ich in Immobilienprojekte oder beteilige mich an Konsum- und Autokrediten. Für viele Anleger ist diese Art des Investierens noch Neuland.  Zudem gibt es viele Fragen und Vorurteile, da das Risiko nicht unerheblich ist.

Mein Blog dient dem Erfahrungsaustausch, ich berichte offen und transparent über meine Investments. Zudem habe ich vor einem halben Jahr einen Youtube Kanal gestartet, da Videos eine ganz andere Art der Wissenvermittlung ermöglichen.

Wie bist du dazu gekommen, dich intensiv mit Finanzen zu beschäftigen?

Als vor 6 Jahren der Wunsch nach einem Hauskauf immer größer wurde. Da kam die Frage auf, wie viel Haus können wir uns überhaupt leisten? Dann kam eins zum anderen. Ein Haushaltsbuch wurde geführt und Ausgaben wurden auf den Prüfstand gestellt. Schnell stellten meine Frau und ich Sparpotenziale fest. Das gesparte Geld wollten wir sinnvoll anlegen. So bin ich dazu gekommen, mich intensiver mit unseren Finanzen und der Geldanlage zu beschäftigen.

Aller Anfang ist schwer: Wie hast du damals begonnen, deine Finanzen zu organisieren?

Ich komme aus einem Elternhaus, indem das Thema Finanzen immer offen und ausführlich behandelt wurde. Auch das Thema Börse und Aktien wurde mir früh beigebracht. Durch das Platzen der Dotcom Blase ließen sich meine Eltern aber zu schnell demotivieren und hörten auf.
So kannte ich aber bereits viele Grundlagen.

Meine Frau und ich haben aber erst durch den Hauskauf wieder ernsthaft damit begonnen, uns um unsere Finanzen zu kümmern. Wir haben damals einfach angefangen, eine Excelliste zu erstellen. Auf der einen Seite standen die Einnahmen und auf der anderen Seite die Ausgaben. Ganz einfach und simple.

Man erhält so einen Überblick, wo sein Geld überhaupt hinfließt. Wir waren damals sehr überrascht, was unsere beiden Autos im Jahr an Versicherungen kosten. Auch die Strom- und Gaskosten kamen uns sehr viel vor. Zudem ist uns aufgefallen, dass wir beide noch separate Haftpflichtversicherungen hatten. In Summe haben wir direkt mehrere 100 Euro im Jahr sparen können.

Wie wichtig findest du es, dass sich jedermann einen Überblick über seine eigenen Finanzen verschafft und welche Tipps hast du parat?

Das Organisieren seiner Finanzen startet immer mit einem Haushaltsbuch. Eine vernünftige Übersicht bietet die Grundlage für ein weiteres Vorgehen. Deshalb halte ich ein Haushaltsbuch für absolut grundlegend.

Ohne ein Haushaltsbuch kann ich unmöglich Fragen beantworten wie:
– Für was gebe ich mein Geld überhaupt aus?
– An welchen Schrauben kann ich drehen?
– Was kann ich einsparen?
– Was bleibt überhaupt am Monatsende übrig?

Leider scheuen sich viel zu viele Leute davor, ihre Finanzen einmal auf den Kopf zu stellen. „Das sei zu viel Arbeit“, hört man immer wieder. Ja, initial muss man sich überwinden ein Haushaltsbuch zu führen aber Apps wie MoneyControl nehmen einem sehr viel Arbeit ab. Mein Tipp ist, öffne dein Onlinebanking und fang an, den letzten Monat in ein Haushaltsbuch zu übertragen. Du wirst sehen, wie schnell das geht. Nun machst du noch einen Monat und schnell hat man ein halbes Jahr zusammen und kann erste Sparpotenziale aufdecken.

Vor allem monatliche Kleinbeträge (Abos, Zeitschriften, Kaffee, Zigaretten usw.) können einen in Erstaunen versetzen, wenn diese Ausgaben plötzlich summiert angezeigt werden.  Sobald die ersten Euros eingespart wurden, macht ein Haushaltsbuch richtig Spaß.

Nutze dein Haushaltsbuch um „Geldfresser“ zu finden und zu minimieren.

Und als letzter Tipp, vermeide Konsumschulden. Kreditrückzahlungen schränken dich ein und machen dich finanziell Abhängig. Mit jedem Kredit, sinkt dein monatlich verfügbares Geld. Ich habe dazu den Artikel „Warum Kredite so gefährlich sind“ geschrieben, wenn du mehr über die Gründe erfahren möchtest.

Was hältst du von Haushaltsbuch-Apps? Und wie gefällt dir MoneyControl?

Ich habe ca. 2011 mit einer Excelliste angefangen. Schnell kam der Wunsch auf, dass das Haushaltsbuch „automatischer“ funktioniert. Ich setze seit vielen Jahren auf eine App, die meine Kontobewegungen automatisch kategorisiert und visualisiert. Damit habe ich sehr wenig Aufwand und durch die Auswertungen und Diagramme einen sehr hohen Nutzen. Von daher halte ich sehr viel von Haushaltsbuch-Apps. Ich kann mich den über 880 positiven Bewertungen über MoneyControl im Apple AppStore nur anschließen. Die App ist rundum gelungen und bietet alle wichtigen Funktionen, die man für ein Haushaltsbuch benötigt.

Würdest du anderen empfehlen, ein Haushaltsbuch zu führen?

Definitiv! Den das Haushaltsbuch ist der Startpunkt zum Sparen. Wichtig ist, dass man nach seinem eigenen Tempo und seinen eigenen Vorlieben vorgeht. Ich habe diesbezüglich mal einen Artikel geschrieben „Dauerhaft Geld sparen mit der Gamifikation“. Sparen ist eine sehr persönliche Sache. Der eine spart gerne bei seinen Hobbys, während der andere lieber auf ein Auto verzichtet oder spärlich wohnt. Jeder muss für sich selbst Bereiche finden, wo ihm das Sparen Spaß macht, dann wird das ein Selbstläufer und greift schnell auf weitere Bereiche über. Ich empfehle das Ersparte gleich sinnvoll beiseite zu legen und nicht zum (sinnlosen) konsumieren nutzen. Anfänger können das Ersparte, zunächst auf einem Tagesgeldkonto sammeln. Sobald das Haushaltsbuch läuft und man Routine entwickelt hat, kommt meist automatisch die Lust und das Interesse das Ersparte weiter sinnvoll anzulegen.

Welche anderen Hilfsmittel würdest du anderen empfehlen, um langfristig Ordnung in ihre Finanzen zu bringen?

Neben einem Haushaltsbuch braucht man eigentlich nicht viel.  Ich nutze noch eine Excelliste, in der ich monatlich meine wichtigsten finanziellen Kennzahlen festhalte. Dies sind zum Beispiel der Kontostand, die Sparrate, der aktuelle Wert meines ETF-Depots, usw.

Wie motivierst du dich, immer am Ball zu bleiben?

Ein Weg der Motivation ist sicherlich die eben genannte Excelliste meiner finanziellen Kennzahlen. Es macht einfach Spaß zu sehen, dass sich das Sparen und die Geldanlage lohnen und sich mein Geld langsam aber stetig vermehrt. In den letzten Jahren ging die Börse nur nach oben. Auch die P2P Kredite und das Crowdinvesting sind bisher ohne Ausfall verlaufen. Von daher ist die Motivation auch aus den anhaltenden Erfolgen gegeben.

Was sind deine finanziellen Ziele – sagen wir mal – für die kommenden fünf Jahre?

Ich habe kein fixes Ziel. Würde ich jetzt sagen, ich möchte jedes Jahr 10% machen oder in 5 Jahren möchte ich Summe X besitzen, wäre das für mich kontraproduktiv. Ich würde mir damit Druck machen und mir womöglich meinen Spaß an der Materie nehmen. Die nächsten 5 Jahre dürfen gern genauso positiv und erfolgreich verlaufen, wie die letzten 5 Jahre. Ich hoffe zudem, dass sich die P2P Kredite und das Crowdinvesting weiter als Finanzierungsformen verfestigen und etwas stärker reguliert und überwacht werden und damit hoffentlich auch etwas sicherer werden.

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